Die Ausstellung „Kulturerbe St. Martin“ zeigt nicht nur die Martinsgeschichte, sondern geht auch den Martinsbräuchen nach. Eine gute Vorbereitung auf das große Martinsfest in Kempen, die ab Dienstag im Rathaus am Buttermarkt zu sehen ist.
Seit über 130 Jahren hat das Martinsfest in Kempen einen festen Platz im Jahreslauf. Tausende Kinder ziehen bei den Martinszügen mit, Tausende Besucher säumen in jedem Jahr den Zugweg, wenn Mädchen und Jungen mit ihren selbst gebastelten Laternen durch die Kempener Altstadt ziehen und dabei die traditionellen Martinslieder singen. Überall am Niederrhein ist das so, auch wenn das Martinsfest in jedem Ort ein bisschen anders gefeiert wird.
Wie Martin zu einem Heiligen wurde, der heute in vielen Ländern Europas verehrt wird, davon erzählt die Ausstellung „Kulturerbe St. Martin“, die nun ab Dienstag, 1. Oktober, wieder im Foyer des Rathauses am Buttermarkt zu sehen ist. Auch im vergangenen Jahr wurde sie dort schon gezeigt, um die Kempener auf das anstehende Martinsfest einzustimmen und über die Martinstradition am Niederrhein, aber auch in Europa zu informieren. Den Anstoß dazu gab damals der Kempener Jeyaratnam Caniceus, der sich seit Jahren gemeinsam mit dem Brüggener René Bongartz für den Erhalt der Martinstradition im Rheinland einsetzt. Auf die Initiative der beiden hin gelang es 2018, dass die rheinische Martinstradition als immaterielles Kulturerbe des Landes Nordrhein-Westfalen anerkannt wurde. Liebevoll illustriert wurde die Ausstellung von Jürgen „Moses“ Pankarz aus Kempen, dessen „Männekes“ weithin bekannt sind. Um die Texte kümmerte sich René Bongartz.
2022 hatte die Ausstellung „Kulturerbe St. Martin“ in Brüggen ihre Premiere, seither wurde sie an über 25 Orten in NRW präsentiert, unter anderem im Kulturforum Franziskanerkloster in Kempen. In diesem Jahr wird sie etwa in Moers, Nettetal, Schwalmtal, Hilden und Willich gezeigt. Bis Ende November sei die Ausstellung ausgebucht, so Caniceus. Sie besteht aus 20 Roll-up-Tafeln. Bis Mittwoch, 9. Oktober, sind zwei Ausstellungsexemplare im Kempener Rathaus zu sehen. Ein Exemplar befindet sich im Foyer, eines wird so entlang der Rathausfenster aufgebaut, dass man die Tafeln auch betrachten kann, wenn das Rathaus geschlossen ist.